Inflation der Gedenktage ?

   Bei der Vielfalt der Gedenktage ist es schon hilfreich, über deren Hintergrund nachzudenken. Der „Tag der Zahnpastatube“ mag  ja vielleicht lustig sein, bei unserem Tag der Deutsch-Französischen Freundschaft haben wir wir jedoch andere Dinge im Kopf.

   Über Jahrhunderte hinweg haben wir es erfolgreich geschafft, uns gegenseitig zu bekriegen, die Köpfe einzuschlagen und die Grenzen zu verschieben. Es bedurfte schon eines brutalen Zweiten Weltkrieges, um nach dessen Ende zu erkennen, dass sich ein solcher Irrsinn nicht wiederholen darf.

   Charles de Gaulle und Konrad Adenauer sahen als Ausweg aus der „ererbten“ Feindschaft zwischen Frankreich und Deutschland die Festschreibung der Freundschaft zwischen den beiden Ländern im Élysée-Vertrag vom 22. Januar 1963.

   Jacques Chirac und Gerhard Schröder brachten 2003 zum 40-jährigen Bestehen dieses Vertrages den heutigen Gedenktag auf den Weg, seitdem gibt es den „Tag der Deutsch-Französischen Freundschaft“ am 22. Januar eines jeden Jahres.

   Die Bürger der beiden Länder waren schneller: Schon 1950 wurde die erste Städtepartnerschaft zwischen Montbéliard und Ludwigsburg begründet, viele weitere Verbindungen folgten. Auch Lüdinghausen fand den Kontakt nach Frankreich und dort zu der Stadt Taverny. Und hier schließt sich unser Kreis zum Gedenktag. Am kommenden 28. Januar 2024 berichten wir über den Weg zu den Begegnungen der Menschen aus den beiden Ländern miteinander. Viele kleine Kontakte schaffen Freundschaften, verdrängen alte überkommene Feindschaften. Es sind die Menschen die zueinander finden. Hoheiten sind höchstens schmückendes Beiwerk, manchmal allerdings auch notwendig, um die Verbindungen zwischen den Ländern durch Verträge zu vereinfachen.

   Also halten wir uns heute an den „Tag der Deutsch-Französischen Freundschaft“ und lächeln über die Tage der …

-dfgmk-

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